Dienstag, 31. Januar 2012

Selbst Helden müssen manchmal gerettet werden.



Er lächelt mich an, streicht mir die Haare aus dem Gesicht, nimmt meine Hand und küsst meine Wange. Mein Atem ist still, ich halte die Luft regelrecht an. Unsere Berührungen werden intensiver, viel zu lange waren  wir uns nicht mehr so nah. Seine Arme umklammern mich, halten mich zusammen. Es fühl sich so an als würde ich auseinander brechen, wenn er sie wegnehmen würde. Er nimmt meine Taille, taumelt mit mir Richtung Wand und stützt mich dagegen. Der Aufprall zwischen meinem Rücken und der Wand tut weh, dennoch macht er mir nichts aus. Seine Hände berühren die Haut meiner Hüfte und plötzlich ist jegliches Lächeln aus seinem Gesicht verschwunden. Er lässt mich los und geht einen Schritt nach hinten. Fragend schaue ich ihn an, doch er sagt nichts. Er starrt mich an, sein Gesicht ist leer, seine Blicke aus Steinen lassen meinen Panzer aus Glas zerbrechen. "Ich glaub wir müssen mal reden.", fängt er leise an und kommt einen Schritt näher. "Wovon sprichst du?", frage ich mit rauer Stimme. Er legt seine Hand rechts an meine Hüfte und bei der Berührung zucke ich kurz zusammen. Sein Blick ist tief auf meinen gerichtet. "Sag mir was dich so runterzieht.", fragt er mich leise. "Zu viel", sage ich, rutsche an ihm vorbei, ziehe meine Jacke an und nehme meine Tasche. "Was genau?", hakt er nach. Ich öffne die Tür, schenke ihm noch einen Blick und hoffe daraus kann er sich alles ausmalen. Aber ich bin mir sicher, dass kann er nicht. Das kann keiner.

Montag, 30. Januar 2012

aufgeben is nicht.

Sie kommt auf mich zu, bleibt vor mir stehen und lächelt mich an. "Hey." sagt sie süß und wir kommen ins Gespräch. Die anderen stoßen dazu und beteiligen sich. Als es klingelt, verabschiede ich mich mit einer Umarmung und gehe Richtung Haupteingang. "Ey, und achja.", fängt sie an und lächelt bevor sie ihren Satz zuende bringt "..du bist voll dünn geworden." Ich grinse und bedanke mich.



Meine Lehrerin verteilt die Mappen, braucht ewig lange um nur die Namen zu lesen und ist dann sichtlich genervt als die Aufmerksamkeit der Klasse nicht bei ihr liegt. Nach nem lauten Gebrüll und fünf weiteren verteilten Mappen kommt sie an meinen Tisch, legt die Mappe hin und schaut an mir runter. "Du bist ja dünn geworden.", sagt sie, grinst mich an und geht weiter. Selbstwertgefühl geht steil und ich fühle mich fast wieder wohl. Danke.

Sonntag, 29. Januar 2012

Wo bleibt Zwischendrin wenn man am Anfang vom Ende spricht?



Es ist nur ein Moment und nicht mehr,
den wir nicht fassen und greifen können,
unsere Hände sind leer,
vielleicht gelogen und falsch,
vielleicht aus Schall und aus Rauch,
vielleicht das Ultimative,
danach ist alles verbraucht.
Das hier ist Anfang und Ende zugleich,
hier an der Grenze der Zeit,
nicht zur Unendlichkeit,
Das ist perfekt,
das warn die Kämpfe doch wert,
nur ein Moment der unendlich lang währt.



Jetzt weiß ich was Freundschaft wirklich heißt. Danke A. Danke für alles ! ♥

Freitag, 27. Januar 2012

Ab und zu muss man gehen um auf ewig da zu bleiben.



"Ach komm", hör ich ihn lachend sagen während er versucht mir in die Seite zu pieksen. Ich schaue an seinen großen Schultern vorbei. Sie haben was beschützendes, irgendwie. Er seufzt laut und sein Blick ruht immer noch auf mir. "Lass das, man.", versucht er erneut ernst zu sagen, kriegt es aber nicht besonders gut hin. Ich drehe mich um, um mein Lachen zu verbergen und gehe ein paar Schritte. Die anderen stehen in einem Kreis, planen und verabschieden sich. Ich stelle mich dazu und werde höflich angelächelt. Plötzlich spüre ich eine Hand an meiner Schulter, die mich rumzieht. Er grinst mich an und nimmt mich in den Arm. Ich versuche mich aus seinem Griff zu befreien und drehe mich. Er legt die Arme um meinen Bauch und lässt mich nicht los. Ich fange an zu lachen. "Okay, okay, du Spinner.", sage ich und drehe meinen Kopf in seine Richtung. "Geht doch.", sagt er zufrieden und legt seinen Kopf auf meinen. Nachdem es geklingelt hat und sich alle Richtung Ausgang machen, flüstert er mir ein "Bis Montag", ins Ohr, drückt mich fest an sich und geht. Langsam wird mir klar, dass ich das alles mehr vermissen werde, als mir liebt ist.

Donnerstag, 26. Januar 2012

mama verzeih mir bitte, ich suche nur den weg und nehme die falschen Schritte.

Sie schlägt den Flaschenhals gegen den Stein. "Nächstes mal dürfen wir den Öffner nicht vergessen", sagt sie und stimmt in mein kleines Lachen ein. Nach 5 harten Schlägen freut sie sich sichtlich als die Flasche den Deckel abgegeben hat und nippt einmal, dann nimmt sich noch eine Flasche und schlägt weiter auf den Stein ein. Nachdem auch diese geöffnet ist, setzt sie sich neben mich  und trinkt einen Schluck. "Meine Mutter tut mir so leid.", sagt sie leise und schaut in den Himmel. "Wieso?", frage ich sie und stelle die Flasche ab. "Sie hat sowas nicht verdient, ein Kind das sich betrinkt und total falsch ist." "Keine Mutter hat das verdient.", antworte ich. Sie steht auf und guckt über das Geländer, was uns vor 40 Meter Fall schützt. "Ich liebe das hier, so frei, so schön.", sie guckt mich an und lächelt. Ich nicke. "Ja, aber leider kannst du nicht auf nem Kaufhausdach leben." Sie fängt an zulachen. "Was spricht eigentlich dagegen?" Ich überlege kurz und antworte mit einem "Nicht viel" Die  Aussicht ist unglaublich. Tausend kleine Lichter liegen über der Stadt Meine Flasche ist leer, ich nehme sie, gehe einen Schritt zurück und werfe sie mit Schwung hinein ins Lichtermeer. Das klirren ihrer Scherben beruhigt mich, erinnert mich an mein Scherbenmeer aus Gefühlen, Schmerz und den vielen Erwartungen.

Dienstag, 24. Januar 2012

i need to stop, but i don't know how .

Ich komme in die Küche und kann schon den köstlichen, widerlichen Geruch riechen der mir entgegen strömt. Pizza, wer um Himmels willen, will mich mit Pizza füttern? Mamas Gesicht lächelt mich an, "Na wir war die Schule?", fragt sie mich fröhlich. Ich stelle meine Tasche ab und werde nervös. Wie soll ich ihr jetzt erklären, dass ich diese leckere Pizza nicht in den Mund nehmen werde ? "Ganz gut.", sage ich und setze mich hin. Sie schenkt mir ein Lächeln, "Hast du Hunger?", fragt sie mich und öffnet den Backofen. Und wie. "Nicht so wirklich.", sage ich und schenke mir Wasser ein. "Och mensch.", sie guckt mich an. "Ich dachte ich mache mal was leckeres, damit du auch wieder was runterkriegst." Wie sie sich um mich kümmert, wie wichtig ich ihr bin, macht mich glücklich. Ich hab es nicht nötig schlecht über meine Mutter zu reden, auch wenn sie mich manchmal mehr als  wütend macht. Aber nein, sie ist eine tolle Frau und ich liebe sie unheimlich. "Aber nur weil du es bist.", sage ich und lächel sie an. "Mein Mädchen", sagt sie stolz und reicht mir den Teller. Es duftet so gut. Der eklige Käsegeruch steigt mir in die Nase. Eine Halbe Pizza = Eine Stunde joggen. Ein Bissen = Ein schlechtes Gewissen. 100 Bissen = selbstenttäuschung mal tausend. 


Montag, 23. Januar 2012

Guten Tag, die Welt liegt in Trümmern.

hier bin ich, hörst du mich ?
hier bin ich, siehst du mich ?
hier bin ich, spürst du mich ?
meine Liebe zu dir ?
mein Verlangen nach dir?
meine Sehnsucht nach dir ?
hier bin ich, aber wo bist du ?


Sonntag, 22. Januar 2012

helden sterben schweigend.

Sie meinen du bist die einzige die versteht, warum er all das weggeworfen hat... Warum ? Ihr fragt nach dem Warum ? Geht in ein Sonnenstudio und grillt euch dort zwei oder drei Tage lang. Wenn die Haut Blasen wirft und sich abpellt, wälzt ihr euch in grobbkörnigem Salz und zieht dann langärmlige Unterwäsche aus einem Glassspliter- Stacheldraht-Mischgewebe an. Darüber tragt ihr eure normale Kleidung, hauptsache schön eng. Raucht Schwarzpulver und geht zur Schule um dort durch Reifen zu springen, Männchen zu machen und euch auf Befehl auf dem Boden hin und her zu rollen. Horcht auf das Geflüster, das sich nachts in eure Köpfe schlängelt und euch hässlich und fett und dumm und Schlampe und Hure nennt. Und " eine Enttäuschung", das ist das Schlimmste. Kotzt und hungert und ritzt und sauft, weil ihr all das nicht mehr fühlen wollt. Kotz und hungert und ritzt und sauft, weil ihr was zum Betäuben braucht, und es funktioniert. Eine Zeit lang. Aber dann wird das Betäubungsmittel zur Droge und dann ist es auch schon zu spät, weil ihr euch das Gift entzwischen schon spritzt, direkt in eure Seele. Es lässt euch verfaulen und ihr könnt nicht damit aufhören. Bei jedem Blick in den Spiegel seht ihr einen Geist. Bei jedem Herzschlag hört ihr einen Schrei und ihr wisst, dass nichts, aber auch wirklich gar nichts mit euch stimmt. " Warum?" ist die Falsche frage. Fragt lieber : "Warum nicht ?"

Freitag, 20. Januar 2012

Sprechen heißt urteilen, Schweigen heißt geurteilt haben.

Wir betreten den Raum und schließen die Tür. "Was hast du mir nun zu sagen?", frage ich ihn und hoffe auf eine schnelle Antwort. "Das mit dir, mir, uns, das muss jetzt geklärt werden", sagt er und setzt sich auf die Bank. "Ja, schieß los.", gebe ich zickig von mir und warte auf eine erneute Antwort. "Ich weiß ich hab viel falsch gemacht, aber wie oft soll ich mich da noch für entschuldigen?", unterbreche ich das schmerzende Schweigen. "Ja weiß ich, trotzdem, irgendwie glaube ich dir nicht." "Was glaubst du mir nicht?", frage ich schnell nach. "Ich höre von so vielen du magst mich nicht.", er sagt das enttäuscht, traurig. "Ich höre genau das gleiche, ich kämpfe, so wie du das früher getan hast.", versuche ich ihn aufzumuntern. Seine Antwort kommt überraschend. "Ich hab nie den Kampf gewonnen." "Weil ich doof war.", versichere ich ihm. "Gefühle hin oder her, bevor ich gehe, möchte ich wissen von wem ich behaupten kann, er war ein guter Freund.", sage ich weiter. Er guckt mich an, "Und? War ich ein guter Freund?" "Warst mal der beste, ja.", sage ich leise. "Dann kam er und es gab nur noch ihn, ihn und ihn." Ich schließe die Augen. Hör auf über ihn zu reden, hör auf mich an ihn zu erinnern. Hör auf ! "Er hat da nichts mir zu tun.", sage ich lauter und setze mich neben ihn. "Er hat dich kaputt gemacht, er hat uns kaputt gemacht, es hat alles kaputt gemacht.", sagt er sauer und ich packe mir an die Schläfe. "Das stimmt nicht.", sage ich leise. "Doch, das stimmt, das weißt du selbst." Ich stehe auf "Du hast nicht das recht so über ihn zu urteilen.", sage ich und gehe Richtung Tür. "Hab ich nicht? Du aber, los urteile mal über mich, ich wills wissen, jetzt sofort." Ich bleibe stehen, und schaue ihn an. Meine Gefühle mich mit ihm auszusprechen sind wie weggeblasen und mein Mund bleibt geschlossen. Jetzt bin ich mir sicher. Nichts wird so wie es mal war.

Mittwoch, 18. Januar 2012

Glück hinterlässt keine Narben!

Solange sie dich kontrollieren, ist alles okay, solange sie dich wie eine Puppe steuern können, sind sie zufrieden. Wenn du nicht schlafen willst, geben sie dir Tabletten, die dich müde, traurig und leblos machen. Wenn du dumm bist, versuchen sie jegliches Wissen in dich reinzustopfen. Wenn du nicht machst, was sie sagen, kontrollieren sie dich, bis du vor ihren Bildschirmen eingehst. Aber, wenn du deine Haut aufschlitzt, um deinen Panzer abzuwerfen, um frei zu sein, dann können sie nichts tun, dann sind sie hilflos.